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Interview mit Mia May – Erotik Model aus der Schweiz

Wir hatten die Gelegenheit, ein ausfürhliches Interview mit Mia May zu führen, einem Erotik Model aus der Schweiz, die zur Zeit richtig durchstartet.

Karriere & Einstieg

Wie bist du in die Erotikbranche gekommen und was hat dich dazu motiviert, diesen Weg zu gehen?

MiaMay InterviewSchon sehr früh trieb mich meine Neugierde wenn man so will (lacht)
Angefangen hat das alles mit 13/14 Jahren dank der einseitig konsequent miesen Berichterstattung in den Altmedien. Alle Artikel und Berichte, egal ob Print- oder TV-Medien waren sich stets einig. Alles was auf Prostitution und fast alles was auf die Erotikbranche schliessen lies, wurde stets sehr billig und enorm abwertent dargestellt.
Die Sexworkerin war immer dümmlich, kam immer aus einem miesen Elternhaus und floh meistens aus den Fängen eines schlagenden Stiefvaters in die Arme eines brutalen Zuhälters, der sein neues Pferdchen an miese Kunden verschacherte.
Um dieses Elend zu ertragen durfte natürlich nie vergessen werden, eine Drogenproblematik in Szene zu setzen. Abgerundet wurde das Bild dann immer mit einem rötlich wirkendem Zimmer in welchem das Opfer vor Scham abgewand von der Kamera gezeigt wurde.

Dieses Stigmate war und ist es oftmals bis heute, welches mich in meinen darmals sehr zarten Alter beginnen lies, zu recherchieren.
Schnell erkannte ich massive Ungereimtheiten und denen wollte ich nachgehen…
Übrig geblieben ist bei mir eine sehr kritische Haltung gegenüber Medien und eine Faszination für meinen wunderbaren, so wichtigen, abwechslungsreichen und spannenden Beruf.

Gab es einen Schlüsselmoment, in dem du wusstest: “Das ist genau mein Ding”?

Einen Schlüsselmoment?
Das Gesamtkonstruckt hat mich in den Bann gezogen… Schlüsselmoment? Gab es und gibt es bis heute sicher sehr viele. Einer war vielleicht mein erster Gast. Ich war…. zu jung, aber neugierig. Er mitte 60 und nervöser als ich.
Ein sehr, sehr schöne Erfahrung mit einem lieben Menschen, an die ich bis heute immer mal wieder denken muss.

Wie hat dein Umfeld – Freunde, Familie – auf deinen Karriereweg reagiert?

Meine Familie ist schon besonders.
Manchmal sind wir über Länder verteilt aber dennoch immer zusammen. Und ganz sicher hätten wir das Potenzial für eine eigene TV-Serie.
Einer meiner Brüder ist ein hochtalentierter Schachmeister, ein anderer hat auf Weltmeisterebene Gaming betrieben, der dritte war auf dem Sprung zum bezahlten Fussball. Jeder ehrgeizig in seinem Bereich, aber egal wo er sich rumtreibt… wenn einer von uns sich Nähe oder Hilfe wünscht, steigen alle sofort in Flugzeuge und Autos und eilen los. Wie unsere Familie funktioniert? Meine Ma hat es gezeigt. Obwohl wohl keine Mutter voller Liebe ihr Baby in den Armen wiegt und sich dabei den Beruf der Sexworkerin für den jungen Nachwuchs erträumt, hatte meine Mutter mich mit 18 nur in den Arm genommen und mir tief in die Augen geblickt. Dabei fragte sie mich bist du glücklich Kind? als ich ihr das ehrlich bejahte, antwortete sie: Dann bin ich es auch…

Und so wirken wir zusammen. Wir legen nicht den Mantel eigener Weltvorstellungen auf den anderen. Wir sind für einander da und wir respektieren die Wünsche und Vorstellungen des anderen.
Meine Familie respektiert meinen Beruf. Und noch heute ist es so, dass einer meiner Brüder bei jeder Show in den Massen der Zuschauer vor der Hauptbühne steht. Er hat dann immer die Aufgabe meine Show zu filmen. Doch war das Filmmaterial nie nutzbar, da er, ohne dass einer der begeisterten Zuschauer es mitbekommt, vor Rührung und Stolz gegenüber seiner kleinen Schwester, die heute auf den Namen Mia May hört, weint.
Ja, meine Familie ist sehr stolz auf mich, wie ich auf jeden von ihnen.

Content & Plattformen

Welche Plattformen nutzt du am liebsten – und warum? Gibt es Unterschiede im Publikum?

Ich nutze hauptsächlich 4based, Onlyfans, Bestfans und Visit-X
Angefangen habe ich im Cambereich auf Visit-X. Das hatte mir immer sehr viel Spass gemacht ist aber aus unterschiedlichen Gründen irgendwann etwas eigeschlafen. Gerade laufen Bestrebungen, das wieder so richtig anzutreiben.
Onlyfans ist der Marktführer. Das muss man nutzen, aber besser betreut wird man von Bestfans. Da fühlt man sich wohl. Jetzt neu im Programm ist bei mir 4based und ich muss zugestehen, dass ich mich im Begriff sehe, diese Plattform zu favorisieren.
Die persönliche Betreuung ist sehr gut, das System für die User top, das Geschäftsmodel fair. Ein schweizer Unternehmen, welches ich für mich entdeckt habe.

Es sieht derzeit so aus, als wenn meine Links auf meinen Jeeps… verändert werden könnten. Aber mehr möchte ich dazu noch nicht preisgeben… es bleibt also spannend.
Beim nächsten Interview😉

Wie entsteht ein typischer Content-Tag bei dir? Ist das eher kreativ-chaotisch oder organisiert durchgeplant?

Immer organisiert kreativ würde ich sagen. Dieser Beruf läuft nicht anders als andere.
Es ist verdammt viel Arbeit für viele Hände. Erfolg muss geplant werden, wenn man erfolgreich sein will.

Hast du kreative Kontrolle über alles oder arbeitest du auch mit Fotografen, Cuttern etc.?

Die Frage ist falsch formuliert. Ich habe immer die Kontrolle in den Abläufen meiner Firmen. Sonst wäre ich wohl nicht die Cheffin. Aber natürlich habe ich unter meinen Mitarbeitern auch Fotografen und Cutter.
Ohne ist es gar nicht möglich. Um erfolgreich zu sein, braucht es ein starkes Team.

Community & Kommunikation

Wie gehst du mit deiner Community um – gibt es besonders schöne oder auch unangenehme Erfahrungen? Was war die verrückteste Fan-Anfrage, die du je bekommen hast?

Da ich als Sexworkerin die gesamte erotische Palette anbiete, gibt es natürlich auch eine sehr breite Möglichkeit Erfahrungen zu sammeln.
Du begrenzt mich in deiner Fragestellung etwas auf den Bereich der Darstellerin, des Creators.
Dabei will ich es mal belassen… Das süsseste und verrückteste Erlebnis… nun es gibt das schon so einiges.
Ein Fan hat sich mein Mia May Schriftzug tätowieren lassen, andere fliegen mir auf Messen in ferne Länder nach, aber das für mich unglaublichste Erlebnis war wohl der morgendliche Anruf aus dem Krankenhaus….

Mia, ich habe heute früh einen Termin bei dir, hatte aber leider einen Unfall sagte er.
Ich war natürlich erschrocken und wünschte ihm gute Besserung worauf er meinte… Bist du verrückt? Ich liege hier nun seit 2 Stunden. Die gipsen gerade mein Bein. Nur brauchen sie wahrscheinlich noch eine Stunde. Wäre es ok für dich, wenn ich 30 bis 45 Minuten später käme? Ich war fast sprachlos und meinte, er könne den Termin doch absagen worauf er ernergisch pochte: Einen Termin bei DER Mia May sagt man nicht ab!…
Ja was soll ich sagen… 45 Minuten zu spät, frisch aus dem Op, humpelte er dann auf 2 Krüken in mein Studio.
Ich liebe meine Fans und ich glaube sie lieben auch mich… einige übertreiben es natürlich manchmal, wie die, die meine Post haben… entwendet oder der, der den Müll durchsuchte… aber süss ist es trotzdem.

Wie wichtig ist dir die Interaktion mit deinen Followern, und wo ziehst du Grenzen?

Die Interaktion ist mir immer sehr wichtig, denn ohne meine Fans und Follower wäre ich doch unter dem Strich nur ein Girl welches gerne nackt ist oder?
Grenzen ziehe ich nur bei einer Sache. Ich heisse Mia. So werde ich mittlerweile sogar oft von meiner Ma genannt, aber natürlich war Mia nicht mein Geburtsname. Es gibt allerdings Fans, die sich eben nach diesem Namen auf die Suche machen und mich dann voller Freude mit meinem Geburtsnamen anschreiben. Da reagiere ich… höchst allergisch. Und das führt dann auch schnell zum Blockieren und Sperren des Kontaktes.
Mein Klarname ist neben meinem noch minderjährigem Bruder, das einzige, was ich vor der Öffentlichkeit schützen möchte.
Es gibt mir in schwierigen Situationen eine Sicherheit und wirkt wie ein Schutzschild. Diese Grenze möchte ich nicht überschreiten lassen. Ansonsten bin ich völlig frei. Ich freue mich über jeden Fans, der sich ein Autogramm erfragt, viele kennen meine Familie wenigstens vom Sehen.
Es gibt da (fast) keine Geheimnisse.

Körper, Selbstbild & Empowerment

Was bedeutet für dich Sexualität – privat vs. beruflich?

Sexualität ist ein Grundbedürfnis nach Maslow. Es ist genauso wichtig sie essen, trinken und schlafen. Und so viel bedeutet es mir eben auch. Heute besitzen leider viele Menschen keinen oder nur noch einen eingeschränkten Zugang zur Sexualität. Das ist traurig, ja sogar manches Mal bedrohlich. Und auch das sehe ich als meine Aufgabe. Ich möchte diesen Menschen eine für sie passende Möglichkeit geben, Sexualität zu erleben und auszuleben.

Hast du das Gefühl, dass deine Arbeit dich persönlich stärkt – im Sinne von Selbstbewusstsein und Körpergefühl?

Natürlich stärkt es mich. Privat bin ich zwar eher schüchtern oder zurückhaltend, aber durch mein Berufsleben kann ich heute mit vielen Situationen besser um als damals.
Selbstbewusstsein…? Ich fühle mich nackt auf der Bühne, vor der Kamera pudelwohl. Trotzdem lasse ich lieber andere meinen Tee im Restaurant bestellen (lacht)

Wie gehst du mit gesellschaftlichen Vorurteilen gegenüber Frauen in der Erotikbranche um?

Die Vorurteile sind hart. Seit 2000 Jahren geschürt von der Kirche und den Medien aus Bösswill und oder Unwissenheit. Diesen Wall von Gemeinheiten gegenüber uns Sexworkern zu durchbrechen sehe ich als eine weitere Aufgabe auf meinem Weg.

Business & Zukunft

Was sind für dich die größten Herausforderungen in deinem Beruf – und die größten Chancen?

Mia MayIm Onlinesektor sind die grössten Hürden die Vielzahl an völlig unterschiedlichen Richtlinien, welche sich stets verändern, frei von jedem Betreiber erfunden werden und oftmals ein normales Arbeiten beinahe unmöglich machen.
So Sauberseiten wie Facebook oder auch das Paysystem Paypal sind da wunderbare Beispiele. Man wird durch oder mit Erotik gross und dann verbannt man diese Branche. Wir sind legal. Wir arbeiten hart und wir zahlen Steuern. Wir haben einen Anspruch Teil des Wirtschaftskreislaufes zu sein.
Der Finanzsektor sieht das allerdings oft anders. Paypal hat mir gerade mein Konto geschlossen, weil wir Schmutz sind. Wenn ich das Geld des Kontos haben möchte, kann ich ja vor Gericht klagen.

Diesem Irrsinn die Stirn zu bieten, ist eine ständige enorme Herausforderung. Aber es führt eben nicht dazu, dass ich aufgebe, sondern dass ich mit diesen Ungerechtigkeiten an die Öffentlichkeit gehe. Und eben da sehe ich auch die grössten Chancen etwas positves zu bewirken. Sexualität ist sehr wichtig und Sexworker machen einen ernorm wichtigen Beruf. Und in einer Welt, in welcher die Vereinsammung Vieler immer weiter zunimmt, wird unser Beruf immer noch wichtiger!
In der nächsten Woche halte ich wieder einen sterbenskranken Mann in einer Stiftung im Arm und beschere ihm hoffentlich ein paar wundervolle Momente.
Mein Beruf hat viele Facetten. Die Arbeit ist unglaublich, bewegend, wunderschön…
und es ist doch wohl nicht richtig, dass ich dafür dann ein Konto verliere, weil eine Bank meint, dass wir Sexworker Schmutz sind.

Wie wichtig ist dir finanzielle Unabhängigkeit, und wie gehst du mit Business-Entscheidungen um?

Wichtig. Ganz klar wichtig.
Dennoch arbeite ich mit meinem Team familiär. Und so werden alle Entscheidungen getroffen.

Wo siehst du dich in fünf Jahren – bleibst du der Branche treu oder hast du andere Pläne im Kopf?

Pläne habe ich keine anderen. Ideen eine Menge. Ich wünsche mir, in 5 Jahren auf dem deutschen Markt eine Begeistetung entfacht zu haben, wie heute bereits in der Schweiz.
Solange es Fans gibt die mich sehen wollen und auch bereit sind ein kleines bisschen dafür zu bezahlen, ist es mir möglich meinen Beruf auszuüben.
Wenn das irgendwann nicht mehr so ist, mache ich was amderes. Vielleicht studiere ich dann Medizin oder arbeite in Namibia als Entwicklungshelferin.

Persönlich & Privat

Wie schaffst du es, Berufliches und Privates zu trennen – oder ist das überhaupt möglich?

Nicht einfach zu erklären. Ich habe diese Trennung nicht wirlich. Ich arbeite 120 Stunden in der Woche. Mein Arbeit ist für mich ein wesentlicher Teil meines Selbstbildes. Sie macht mir Freude. Wenn ich Urlaub habe heisst das nur, dass ich meine Arbeitzeit etwas reduziere….und etwas mehr schlafe… und viel mehr esse (lacht)

Was macht dir abseits von Social Media und Erotik-Content am meisten Freude?

Ich bin Prostituierte aus voller Überzeugung. Erotik-Content und SocialMedia gehören mit dazu.
Ansonsten lerne ich immer begeistert neue Sprachen, Reise gerne… aber am meisten und zu förderst bin ich ein absoluter Auto-Nerd.
Meine 2 Jeeps sind meine Babys und eine neue, fixe Idee sieht mich in Zukunft in einem Ford F150 oder RAM1500 mit einem laaaangem Flagstaff-Wohnwagenauflieger durch die Gegend touren.
Natürlich voll-foliert, wie es sich gehört.
Aber dazu braucht es mehr Geld, als ich gerade zur Verfügung habe. Ein Traum…

Gibt es etwas, das du deinen Fans gerne mal sagen würdest, aber bisher nie konntest?

Schaut euch immer die Seiten an, auf welchem ihr als User unterwegs seit.
Alles was ihr im Internet mit Freude nutzt, erarbeiten andere Menschen mit sehr viel Schweiss. Kein Foto, kein Video, nicht mal ein Text wird ohne Kosten entwickelt.
Seid euch dessen immer bewusst und wenn ihr für euch persönlich den Anspruch habt, dass man euch für eure Arbeit zu bezahlen hat, seid auch so fair zu den Menschen, die euch die Abende und die einsamen, langen Nächte mit ihrer Arbeit versüssen.

Ich liebe Euch❣️ Danke für Eure Begeisterung💋

Mehr Infos über Mia May findet Ihr hier: https://www.sweet-miamay.com/

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